Lieder, Liebe, Gebete – Konzert mit BiMetall plus, gegen die Gewalt
Was die Sängerin Joan Baez, als lebenslange Streiterin für Menschenrechte, über Donald Trump sagte, gilt auch angesichts des aktuellen brutalen Angriffskriegs in der Ukraine und seines Verursachers. „Dieser Präsident ist wie ein leeres Gefäß. Er hat absolut kein Mitgefühl.
Deshalb ist es jetzt unsere Aufgabe mehr Mitgefühl zu zeigen. Unsere Gedanken und Gefühle lauter zu machen“.
Dazu lädt die ev.-ref. Kirchengemeinde am Sonntag, 22. Mai, um 19 Uhr, gemeinsam mit der Formation BiMetall plus zu einem Konzert in die Lipperreiher Kirche ein.
BiMetall plus ist bekannt durch viele Konzerte zu Holocaust-Gedenktagen. Axel Zumblick, Jo Bayo und Kai Boettinger bringen am Sonntag, dem 22. Mai mit Akkordeon, Klarinette und Kontrabaß Musik aus der Ukraine und ihrer Nachbarstaaten zum Klingen. Sie bringen es laut ins Bewußtsein, dass es Menschen mit dieser Kultur, diesen Liedern sind, die den Panzern und der Gewalt ins Auge blicken müssen.
Besonders die Festmusik des Klezmer in der Tradition ukrainischer Juden, zu deren Gemeinschaft auch Wolodymyr Selenkyj gehört, nimmt die Zuhörer hinein in die Stimmung fröhlicher Tänze bei Familienfeiern. „Klezmer“ bedeutet „Gefäß der Lieder“. Lieder, die Menschen im Alltag Freude bereiten. Sie haben aus dem Kantorengesang der Synagogen den Weg zum „Soundtrak“ des
Alltagslebens gefunden. Jüdische ukrainische Flüchtlinge wie Israel J. Hochmann und Abe Schwartz, deren Kompositionen zum Programm gehören, brachten den Klezmer Anfang des 20.
Jahrhunderts in die USA. Dort nahm er Einfluß auf den jungen Jazz und Komponisten wie Leonard Bernstein und George Gershwin und wurde zu Weltmusik.
Beim Konzert in Lipperreihe kommen daneben Songs von Michael Theodorakis, Johan Sebastian Bach und Astor Piazolla, dem „Elton John“des argentinischen Tangos, zu Gehör.
Können Mitgefühl, Liebe, Lieder und Gebete der kriegerischen Gewalt etwas anhaben? Musiker von Bach bis Baez glaubten daran. Bach textete „Trotz dem alten Drachen, trotz des Todes
Rachen, trotz der Furcht dazu. Tobe Welt und springe, ich steh hier und singe…“
Und ein antifaschistisches Partisanenlied, das ebenfalls im Programm steht, tröstete nicht nur die Kämpfer in Italien: „Sta mattina mi sono svegliato. E ho trovato l‘ invasor…bella ciao“.
Die Veranstalter laden herzlich ein, mit Liedern, Mitgefühl und Gebeten ein Zeichen zu setzen. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Die Spende der Besucher geht an die Hilfe der Diakonie in der
Ukraine. Wegen der immer noch hohen Corona-Infektionszahlen wird darum gebeten, Masken zu tragen.