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Immer noch “Zu lang, zu hoch, zu laut” …

Die neue Planung ist da, mit zwei Varianten, die auf lipperreihe.info bereits vorgestellt wurden. Zusätzliche Details (z.B. Niveauangaben bezogen auf die Straßen, etc.) werden wir hoffentlich in der anstehenden Öffentlichen Beteiligung zu sehen bekommen. Aber auch die Vorlage mit den Anlagen erlaubt bereits ein paar Beobachtungen. Ich lag mit meiner damaligen Prognose gar nicht so weit daneben:

“Die neue Bauplanung wird der alten ähneln. Die Lärmschutzwand wird vermutlich entfallen, Gegenmaßnahmen wie z.B. eine Tiefgarage wird es nicht geben. Der Parkplatzfaktor wird die 1.0 weit unterschreiten (da keine Tiefgarage geplant werden wird), evtl. wird auf das Restaurant verzichtet werden. Die Baukörper werden ihre Dimensionen weitgehend behalten.” [https://www.lipperreihe.info/der-wahnsinn-nimmt-seinen-lauf/]

Also keine Lärmschutzwand mehr und keine Tiefgarage geplant. Dafür viel zu wenig Parkplätze in langen Reihen an drei Seiten des Gebäudekomplexes, wo Autos dann rückwärts mit wenig seitlicher Sicht über den Bürgersteig auf die engen Straßen setzen. Dieses Konzept ist gefährlich für Schüler, Fußgänger und Autofahrer. Vielleicht sollten wir hier gleich noch eine Außenstelle der Rettungswache einplanen, dann haben es die Helfer wenigstens nicht so weit.

Das nur noch ein Teil des Schulgeländes verkauft werden soll, ist grundsätzlich begrüßenswert. Leider bleibt die Fläche in dieser Planung nicht der Schule erhalten. Der so geschaffene öffentliche Parkraum – sollte er denn jemals wegen der Haushaltssperre umgesetzt werden – ist grundsätzlich positiv anzusetzen (obwohl ein Erhalt der Schulhoffläche – insbesondere als Grünfläche – vorzuziehen wäre), zeigt der Versuch doch, dass die Beschwerden zur Verkehrssituation nicht ganz auf taube Ohren gestoßen sind und man sich offenbar vorab ein paar Gedanken macht. Das ist eine erfrischende Abwechselung zum sonstigen Vorgehen in Oerlinghausen, wo diese Themen zunächst ausgeklammert und dann mit hohen Kosten und geringen Möglichkeiten nachträglich adressiert werden müssen (siehe Südstadtschule). Öffentlicher Parkraum ist jedoch grundsätzlich kein Ersatz für einen viel zu niedrigen Stellplatzfaktor eines Bauprojekts.

Und der zusätzliche Parkraum löst nicht das eigentliche Problem in Lipperreihe, nämlich das der gesamte Verkehr über die Dalbker Straße und aus dem Wohngebiet zu großen Teilen über Pollmansweg und die Schulstraße abfließen muss. Hier fehlt eine weitere Anbindung Lipperreihes z.B. an den Hellweg. Das würde Entlastung bringen.

Der Gebäudekomplex wirkt jetzt etwas aufgebrochener, ist aber immer noch zu gewaltig im Vergleich zur umgebenden Wohnbebauung. Der GRZ Grenzwert von 0.4 wird überschritten. Die Gebäudehöhe an der Ecke Schulstraße/Pollmansweg mit Bezug auf das Straßenniveau dürfte bei über 11 m liegen (und das noch ohne Gebäudetechnik und Solaranlagen auf dem Dach). In der Vorlage ist zu lesen, dass der Investor nicht kleiner bauen kann (und will), weil es sich sonst für ihn nicht lohnt. Wenn das so ist, dann soll er von dem Projekt zurücktreten. Es gibt Alternativplanungen von Interessenten an der Fläche, die ganz ohne die Schulfläche auskommen und die Bebauung an die umgebende Wohnbebauung anpassen wollen und wohl auch können. Im Rahmen eines verteilten Konzepts würden hier nur 25 Einheiten für betreutes Wohnen gebaut werden zuzüglich weiterer kleinerer Betriebseinheiten. Ohne weitere Details zu kennen, ist schon jetzt klar, dass hier eine wesentlich lockere (und niedrigere) Bebauung entstehen kann. Das ist ein Vorschlag, welcher die Interessen der umliegenden Anwohner und die angespannte Verkehrssituation deutlich besser berücksichtigt.

Das ganze Projekt zeichnet von Anfang an die Fixierung der Verwaltung auf einen Investor und seine Interessen aus. Das ist Kommunalpolitik, wie sie nicht sein soll. Am 10.03. besteht in der nächsten Bauausschusssitzung die Möglichkeit, zumindest durch unsere Anwesenheit, der mangelnden Berücksichtigung der Interessen der Anwohner und der Missbilligung dieser Form von Kommunalpolitik Ausdruck zu geben.

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