Lipperreiher Adventsfeier mit Posaunenchor und Weihnachts- geschichten
Es ist Advent – und auch Lipperreihe hat sich zu dieser Zeit in ein ganz besonderes Festgewand, aus Tausenden von Lichtern gekleidet. Die Adventszeit ist ein perfekter Anlass, zusammen zu feiern und gemeinsam schöne Erinnerungen zu schaffen.
Vor allem Musik und Geschichten gehören zur Adventszeit, wie Lebkuchen und heiße Schokolade. Deshalb verwandelte sich die Aula der Grundschule Lipperreihe, für knapp 100 ältere Lipperreiher Mitbürger, in einem adventlichen Rahmen für Gemütlichkeit mit echtem „Familia-Feeling“ und einem garantiert rundherum schönen Abend, mit Geschichten, Impulsen aus der Bibel, Lieder und Begegnungen.
Sich um den Adventskranz zu versammeln, wie man es noch in der Kindheit erlebt hat – diese Gelegenheit, des adventlichen beisammen sein, wird für viele Erwachsene immer weniger. Als Single, als kinderloses Paar oder wenn die Kinder aus dem Haus sind – dann ist der Adventskranz oft mehr Dekoration als Mittelpunkt, um den sich Menschen versammeln. Genau das will die jährlich stattfindende Adventsfeier in Lipperreihe vermeiden, um miteinander im Gespräch zu bleiben und sich auf Weihnachten zu freuen, weshalb der Vorstandsvorsitzende Herr Hans-Dieter Stönner diese Veranstaltung immer wieder gern festlich eröffnet.
Das Organisationsteam der AWO Lipperreihe bereitete wieder liebevoll ein „Rundum-Sorglos-Paket“ vor, wo es an weihnachtlicher Dekoration, Kaffee, Tee, Torte und Gebäck nicht fehlen sollte. Darüber hinaus bewältigten sie während der ganzen Veranstaltung den äußerst charmanten Service, heiße Getränke nachzufüllen oder kleine Hilfestellungen zu leisten.
In der Eröffnungsrede der weihnachtlichen Veranstaltung griff Herr Volker Neuhöfer, als Ratsmitglied der Stadt Oerlinghausen, dieses friedliche Beisammensein auf und erinnerte an die nunmehr 75jährige Friedenszeit. Dieser Frieden, den man heute so selbstverständlich genießen kann, ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg, sondern fülle vielmehr eine demokratische, freiheitliche Gesellschaft mit Leben. Für ihn war dazu eine persönliche Erinnerung noch sehr präsent, als er erzählte, dass er jemand kennenlernte, dessen Großvater mit seinem Großvater noch in der Front gegenüberstand und in der heutigen Zeit die Enkel friedlich gemeinsam Beisammen sitzen und alte Geschichten austauschen. Vor 75 Jahren war dieser Frieden nur eine Vision und deshalb vertritt er die Meinung, dass Frieden im Kleinen anfängt und alle gemeinsam dazu beitragen können.
Auch unser Pastor, Herr Jörg Gronemeier, griff dieses Thema auf und vertiefte es mit der christlichen Geschichte, die Jesus als Hoffnungsträger, der Licht und Hoffnung verbreitet, darstellt. Denn Weihnachten, als Fest von Jesus Geburt, ist auch ein Fest der Erinnerung: mit dem Versprechen nach Jesus Auferstehung unserem Weg zu begleiten, welches das Christentum jedes Jahr zu Ostern, als wichtigstes christliches Fest feiert. Zusätzlich betont er, dass Jesus uns auch durch Menschen nahe ist, die Licht und Hoffnung in der Gemeinschaft verbreiten und prägen.
Nach dem gemütlichen Kaffeetrinken, bei dem immer viele Neuigkeiten und Erfahrungen ausgetauscht werden, spielte der Posaunenchor unter der Leitung von Herrn Hultsch nicht nur Kompositionen von Johann Sebastian Bach, sondern vor allem die beliebtesten Weihnachtslieder die vollmundig mitgesungen werden konnten. Die Krönung aber waren die schönen Weihnachtslieder die die Kinder aus dem AWO-Kindergarten in Begleitung mit Frau Rose und Frau Hanebaum nicht nur sangen, sondern auch mit kleinen Instrumenten begleiteten und so manches Auge feucht zu schimmern begann, als alte Familienerlebnisse hochkamen. Viel selbstbewusster traten im direkten Anschluss auch die Grundschulkinder der vierten Klasse, in Gitarrenbegleitung von Frau Hilbrink, auf die Bühne und beeindruckten, wie lautstark und textsicher sie die Weihnachtslieder schmetterten.
Selten hat man so erwartungsvolle Gesichter gesehen, als Anja Rose auf die Bühne kam, um genau wie letztes Jahr eine Weihnachtsgeschichte zu erzählen. Diesmal sollte es aber eine ganz besondere Geschichte sein und die sei ihr bis zu einem Tag vor der Adventsfeier immer noch nicht eingefallen. Bis ihr die Idee kam, dass man gerade zu Weihnachten alte Traditionen des lebensnahen Erzählens in Ehren halten sollte und ihr Thema war gefunden. Sie entschloss sich die Akteure der Weihnachtsgeschichte ins Hier und Jetzt zu holen und eine lebensnahe Geschichte zu präsentieren. Man hätte eine Nadel fallen lassen können, als sie zu den realen Erlebnissen der Vorbereitung, genau dieser Adventsfeier, so liebevoll erzählte und welche tollen Menschen daran beteiligt waren, dass man das Gefühl hatte, dabei gewesen zu sein und mit gestaltet zu haben. Der begeisterte Applaus gab ihr recht, die richtige Weihnachtsgeschichte erzählt zu haben.
Abschließend brachte der Vorsitzende Hans-Dieter Stönner noch eine überaus humorvolle, aber ebenfalls ziemlich reale Weihnachtsgeschichte über Menschen, die vor lauter Stress und Alltagssorgen den eigentlichen Sinn von Weihnachten nicht mehr kennen. Mit dieser gelungenen Weihnachtsstimmung konnte jeder mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Gefühl, dass es noch weihnachtlicher und „hyggeliger“ (gemütlicher) auf den morgigen Lipperreiher Weihnachtsmarkt wird, zufrieden nach Hause gehen.